In Marokko befinden sich die ach so bequemen Sitzklo`s in hoffnungsloser Unterzahl. Stattdessen überall die für uns ungewohnten und scheinbar unhygienischen Stehklo`s. Jedoch, wenn man es genau betrachtet, - und das mache ich ab und zu- , sind sie gar nicht so eine dumme Einrichtung. Sofern man den Trick und die entsprechende Technik rausgefunden hat. Wendet man nämlich die für uns übliche und dementsprechend vertraute Hosenbund-unter Knie-Sitzklotechnik an, endet es oft ungut. Wechselt man aber zur afrikanischen Hosenbund –nicht unter Mitte Oberschenkel-technik und geht dabei in die –dank Teleskigymnastik bekannte- tiefe Abfahrtshocke, ist es eine ganz passable Methode, sein Geschäft zu verrichten. Ausserdem muss man wissen, das die afrikanischen Abflussrohrdurchmesser so gering dimensioniert sind, das ein Bündel WC-Papier darin sofort zur Verstopfung und anschliessender Überschwemmung führt. Die richtige Lösung für dieses Problem aus Sicht des Anlagebetreibers. Schlicht und einfach kein WC-Papier in nützlicher Reichweite deponieren. Der Erfolgversprechende Konteransatz des ohne Papier heillos überforderten Reisenden:
- Immer ein paar Blatt Papier vorsorglich mit sich führen. Z.b. in der linken Potasche, da rechts ja oft das Portmonaie steckt, wo es ja eigentlich nicht sollte, wegen möglicher Entwendung, aber das führt jetzt zu weit ….
- Sehr sparsame Verwendung des Papiers (Maximal 3 Blatt, Einlagig, ohne Luftpölsterchen) müssen reichen.
- Es ist möglich, mit der entsprechenden Sorgfalt und richtigen Falttechnik das gleiche Papier mehrfach zu verwenden. Es geht tatsächlich, kein Witz!
- Das sauber gefaltete und keinenfalls zerknüllte Papier in den bereitgestellten Kübel werfen (die sauber gebliebenen Flächen möglichst aussen).
- Mit dem vorhandenen Eimer Wasser grosszügig spülen und für den nächsten Besucher wieder füllen. Fertig!
Mittlerweile habe ich die Seite radikal gewechselt und bin zum glühenden Verfechter des afrikanischen Stehmodell`s geworden. Bei den wenigen Sitzklos, die sich in Marokko noch behaupten, funktioniert ganz sicher immer irgendetwas an dieser ausgeklügelten, automatischen, aber störanfälligen wiederauffüllbaren Spülkastentechnik nicht.
Meine überzeugenden Argumente für Stehklo`s sind: a) Um einiges hygienischer als das Sitzmodell (richtige Benutzung natürlich vorausgesetzt), b) Sehr gutes Kraft- und Konditionstraining (v.a. bei Obstipation), c) bedeutend weniger Teile, die kaputt gehen können und dann auch garantiert über lange Zeit so bleiben. Ausserdem erübrigt sich d) die immergleiche Frage, Klobrille unten oder doch lieber aufgeklappt?
